Tag 04 – Tanukikoji & der Blick über Sapporo

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So langsam komme ich in der japanischen Zeitzone an. Ich wache nicht mehr mitten in der Nacht um 3 oder 5 Uhr auf, sondern so gegen 7–8 Uhr – eine gute Zeit, da die meisten Touristenspots ohnehin erst gegen 10 Uhr öffnen. So kann ich gemütlich frühstücken und den Tag planen.

Heute stand die Tanukikoji Shopping Street auf dem Plan. Das Konzept kenne ich schon von meiner letzten Reise nach Kyoto: eine überdachte Fußgängerzone, die sich über mehrere Kreuzungen zieht, gesäumt von Boutiquen, Geschäften und Restaurants.

Im Grunde habe ich den ganzen Tag dort verbracht. Fotos habe ich dabei fast völlig vergessen – ich war so sehr damit beschäftigt, die vielen Eindrücke aufzusaugen.

Am späten Nachmittag, so ab 16 Uhr, ging es weiter zum Mt. Moiwa. Dort fährt eine Seilbahn in zwei Etappen bis zum Gipfel. Oben angekommen konnte ich meinem Patenkind mit meinen Geburtstagsgrüßen einen wunderbaren Blick auf das nächtliche Lichtermeer von Sapporo zeigen – den möchte ich euch natürlich auch nicht vorenthalten. (Leider habe ich mein besseres Kamera-Smartphone in der Unterkunft liegen lassen, daher müsst ihr mit etwas schlechterer Bildqualität vorliebnehmen.)

Ein interessanter Fakt: Der Gipfel des Mt. Moiwa ist nur etwa 5 km vom Zentrum Sapporos entfernt, 531 m hoch – und damit einer der wenigen Berge weltweit, die sich so unmittelbar in eine Großstadt einfügen.

Ich habe außerdem ein Video gefunden, das die Erfahrung noch ein bisschen besser vermittelt.

Und damit wünsche ich euch noch einen wunderbaren Tag, bis morgen😁.

Nachtrag:

Nachtrag:
Ein weiteres interessantes Detail, das mir schon am ersten Tag aufgefallen ist und das ich immer wieder vergessen habe zu erwähnen:

Verhältnismäßig viele Menschen sind hier täglich mit dem Fahrrad unterwegs. Und das nicht nur mit normalen Rädern oder Leihfahrrädern, wie wir sie von zuhause kennen, sondern auch mit E-Bikes. Bei uns sieht man stattdessen oft nur diese kleinen, etwas gebrechlich wirkenden E-Scooter, die jede Ecke der Stadt verstopfen – von gleich vier verschiedenen Anbietern. Und wenn man tatsächlich mal einen braucht, ist natürlich keiner im Umkreis von zwei Kilometern verfügbar.

Hier dagegen sind die Räder richtig praktisch: kompakt gebaut, mit Gepäckträger und Körbchen vorne dran – so kann man Einkäufe oder andere Dinge problemlos transportieren.

Während man bei uns für jeden Anbieter eine eigene App braucht, um solche Räder oder Roller freizuschalten, funktioniert in Japan vieles unkomplizierter: mit Prepaid-Karten oder IC-Apps. Die bekannteste ist die Suica Card, herausgegeben von JR East (Japan Railway East). Suica ist eine aufladbare IC-Karte, die man an fast jedem Bahnhof am Automaten oder auch in vielen Konbinis nachladen kann. Alternativ gibt es die Mobile Suica App, die eine digitale Version der Karte darstellt. Dort kann man Guthaben bequem per Kreditkarte aufladen.

Mit Suica (und anderen IC-Karten wie Pasmo, Icoca oder Kitaca) kann man nicht nur Bahn und Bus fahren, sondern auch in vielen anderen Situationen bezahlen: im Konbini, an Getränkeautomaten, bei Essensständen auf Events, an Fahrkartenautomaten, für Seilbahntickets oder sogar für Leihfahrräder. Viele Eltern nutzen die Karten sogar, um ihren Kindern Taschengeld aufzuladen.

Das hier ist z.B. eine Auflistung gängigsten Bargeldlosen zahlungsweisen und damit ist uns Japan seit mehreren Jahren schon weit vorraus. Als ich 2012 in Japan war, gab es den größten Teil davon zwar schon, aber alle hatten noch ihr eigenes System.

Durch den „Nationwide Mutual Usage Service“ in 2013 wurden dann verschiedene regionale IC-Karten (z. B. Suica, Pasmo, Icoca etc.) interoperabel. Seitdem kann man sie quer durchs Land in vielen Zug-, Bus- und Zahlungs-Systemen nutzen.

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