
Ein kurzer geschichtlicher Einblick:
Der Mann, der hier verewigt wurde, ist William Smith Clark (1826–1886) – ein amerikanischer Agrarwissenschaftler und Pädagoge.
Im Jahr 1876 reiste Clark auf Bitten der Meiji-Regierung nach Sapporo, wo er gemeinsam mit Kuroda Kiyotaka am Aufbau der Landwirtschafts-Hochschule Sapporo (heute Hokkaido University) beteiligt war. Dort diente er als erster Vizepräsident.
In Erinnerung blieb er vor allem durch seine Abschiedsworte nach acht Monaten Aufenthalt:
「少年よ大志を抱け」 (Shōnen yo, taishi o idake) – “Boys, be ambitious!” („Jungs, seid ehrgeizig!“).
Eine Statue in Lebensgröße erinnert noch heute auf dem Hitsujigaoka-Aussichtshügel im Süden Sapporos an ihn. Und genau dieser Ort war mein heutiges Ziel.









Zusätzlich gab es dort auch eine sehr interessante Ausstellung. Hokkaido ist einer der wenigen Orte in Japan, wo der Winter so kalt und schneereich ist, dass Schnee- und Eisskulpturen über Wochen erhalten bleiben. Dadurch konnte sich hier eine ganz eigene Schneekultur entwickeln. Im Odori Park, in Susukino und im Tsudome-Dome finden jedes Jahr die drei Hauptveranstaltungen des Sapporo Snow Festivals statt, das erstmals 1950 aus einer Schüleraktion heraus entstand.
In der Ausstellung war eine fotografische Sammlung der Skulpturen seit den 1950er-Jahren zu sehen – besonders umfangreich ab den 2000ern, als durch das Internet immer mehr Aufnahmen veröffentlicht wurden.




Neben den Fotos gab es auch Miniaturmodelle vieler Skulpturen, teils aus Kunststoff, Holz oder Pappe gefertigt, sowie Entwürfe und Vorlagen zu bewundern. Es war faszinierend zu sehen, wie sich Stil, Technik und Detailreichtum der Kunstwerke über die Jahrzehnte verändert haben.
Zu Mittag habe ich in einem kleinen indischen Restaurant eine Pause eingelegt und mir die lokale Spezialität Lamm bzw. Hammel in einem indischen Spinat Curry schmecken lassen.
https://maps.app.goo.gl/xk2moGqeGDbW9XpNA


Heute Abend möchte ich schauen, ob ich irgendwo noch einen Tisch zum Yakiniku reservieren kann – am liebsten wieder mit etwas Lamm auf dem Grill.
Da der Nishioka Park in der Nähe liegt, bin ich anschließend noch dorthin gelaufen. Dort steht ein kleines, turmartiges Haus, das mich irgendwie komplett an das Gefühl des Ghibli-Films „Erinnerungen an Marnie“ erinnert hat.







Auf dem Rückweg bin ich mehrfach japanischen Kindern begegnet, die absolut keine Berührungsängste hatten, sich mit mir zu unterhalten. Ich konnte ein bisschen mein Japanisch üben, und sie haben sich auf Englisch versucht – das fand ich richtig schön. Hier und da bekam ich sogar ein Lob für meine Aussprache. Besonders interessant war, dass ich vieles, was sie auf Japanisch sagten, tatsächlich aus dem Kontext verstanden habe – und wir uns erstaunlich gut verständigen konnten.
Was ich dagegen immer noch nicht richtig auf die Reihe bekomme, ist, die folgenden Fragen beim Einkaufen auseinanderzuhalten 😅:
- 温めますか? (Atatamemasu ka?)→ Soll ich es warm machen?
- 袋にお入れしますか? (Fukuro ni o-ire shimasu ka?)→ Möchten Sie eine Tüte?
- お箸/スプーン/フォークお付けしますか? (O-hashi / supūn / fōku o tsuke shimasu ka?)→ Möchten Sie Stäbchen / einen Löffel / eine Gabel dazu?
Ich würde sagen: Heute war wieder ein richtig schöner Tag – auch wenn ich abends ziemlich nass geworden bin und jetzt erstmal unter die heiße Dusche hüpfe.
Habt einen wunderbaren Tag und schaut das ihr gesund bleibt. Die täglich langen Märschen, komplett verschwitzt im kalten Wind oder auch mal Regen zu stehen hat mir heute echt zugesetzt. Ich wärme mich jetzt erstmal auf und dann gibt’s Abendessen.